kunstraum kreuzlingen

 

79. Ausstellung

  Kunstraum neu mit Tiefparterre  
 


Nachtmarkt im Kunstraum Kreuzlingen

Freitag, 24. Oktober 2008 von 18:00 bis 02:00 Uhr
Samstag, 25. Oktober 2008 von 16:00 bis 02:00 Uhr


Ausstellungen 6. September - 22. Oktober 2008



Zeljka Marusic

GHETTO BLASTER /
SEHNSUCHT NACH SCHÖNER & GROSSER WELT



Doppelvernissage mit Tiefparterre:
Freitag 5. September 2008 / 19:30 Uhr
mit Andreas Vogel

Gespräch:
Sonntag 21. September / 11:00 Uhr
mit Patrick Frey Zürich

Kunstnacht Konstanz – Kreuzlingen:
Samstag, 13. September 2008 /18:00 bis 24:00 Uhr
Spezial Rap-Slam mit Matze B, Kreuzlingen

www.kunstnacht.de

Zeljka Marusic plant für den Kunstraum eine Installation als Bühne, Weltbühne zwischen den Epochen des 17. und 18. Jahrhunderts und heute aufzubauen. „Bildhafte und sprachliche Zitate aus den Zeitepochen werden zwei- und dreidimensional interpretiert und zu einem neuartigen Bühnenbild verflochten. So zum Beispiel kann, inspiriert vom Zitat von Charles Baudelaire „gerne hätte ich mein Leben zugebracht zu Füssen einer Königin, wollüstig wie eine Katze.“ (aus „les fleures du mal“), ein kleines in sich gerolltes Hündchen mit einem schwarz maskierten Gesicht und Wolfsaugen entstehen. Es liegt zu Füssen der Venus aus hellen Papieren und transparenten Klebebändern. Diese nimmt Bezug zum Bild „Venus von Urbino“ von Tizian. Das Gesicht der Venus wechselt über einen kleinen LCD-Monitor zwischen auf unterschiedliche Weise verführenden jungen Frauengesichtern der Moderne oder erinnert doch an die Mimik der Kurtisanin aus Tizians Zeit in Venedig.

 

Tiefparterre




Kerstin Ergenzinger

TIEFE OBERFLÄCHEN:
A CONTINOUS HISTORY OF DOUBTING

Doppelvernissage mit Kunstraum:
Freitag 5. September 2008 / 19:30 Uhr
mit Dr. Katharina Ammann,
Konservatorin, Bündner Kunstmuseum Chur

Nocturne / gemeinsames Nachtessen:
Freitag, 10. Oktober / 19:00 Uhr
mit Charles Keller, Lichtarchitekt, St Gallen, Kerstin Ergenzinger und
Katharina Ammann
Anmeldung unter Tel. 071 688 58 30
oder
sekretariat@kunstgesellschaft-tg.ch



Kerstin Ergenzinger (*1975 in Reutlingen, lebt in Köln) studierte Malerei und Plastik an der Universität der Künste in Berlin und am Chelsea College of Art and Design in London. 2007 schloss sie ihr Postgraduiertes Studium an der Kunsthochschule für Medien in Köln ab. Die breit angelegte Ausbildung schlägt sich in ihrem vielschichtigen, medienübergreifenden Schaffen nieder, das sich eindeutigen Zuordnungen entzieht und trotzdem eine klare inhaltliche Ausrichtung aufweist. Die junge Künstlerin, deren bereits mehrfach ausgezeichnete Arbeiten bisher überwiegend im Raum Köln – Düsseldorf zu sehen waren, wird mit dieser Ausstellung zum ersten Mal dem Schweizer Publikum vorgestellt.

Für das neu eröffnete Tiefparterre des Kunstraums Kreuzlingen, das sich als Ort für künstlerische Experimente und junge Positionen definiert, wird Ergenzinger ein raumbezogenes Projekt realisieren. Unter dem Titel Schleuse konzipiert die Künstlerin eine Versuchsanordnung zur visuellen Grenzerfahrungen. Schleuse bezeichnet dabei einen temporären, halboffenen Raum innerhalb des Ausstellungsraums, der durch projizierte Lichtlinien ständigen Veränderungen unterworfen ist und von den BesucherInnen mit Schritten und Blicken abgetastet werden muss. Die Orientierung in der Dunkelheit des Tiefparterres findet anhand der Lichtstrahlen statt, die wie Suchlichter wirken, aber immer andere, neue Wege aufzeigen und keine Sicherheit bieten.

Wie immer entwickelt Ergenzinger auch diese Arbeit aus der Zeichnung heraus, da diese abstrahierenden Übertragungen von räumlicher Wahrnehmung die Dinge nicht nur erkennbar machen, sondern gleichzeitig den eigenen Blick auf diese Dinge verändern. Bei Schleuse kommen dieselben Prozesse zum Tragen. Der Besucher nimmt die entstehenden Räume wahr, aber dieses Wahrnehmen verändert gleichzeitig sein Verhalten innerhalb dieser Räume. Trotz der suggestiven Kraft der Lichtzeichen im dunklen Raum legt es die Künstlerin nicht darauf an, die Konstruiertheit ihrer Anordnung zu verbergen. Umgebaute Overheadprojektoren werden mit Schrittmotoren beweglich und programmierbar gemacht. Die digital anmutenden, multiplen Projektionen beruhen auf archaisch-analogen Lichtmaschinen, deren Bewegungen wiederum digital programmiert sind. Indem Ergenzinger die Mechanismen der Betrachterpositionierung durch die Lichtführung offen legt, schafft sie mit Schleuse die Situation einer „Mixed Reality“, worin sich Immersion und kritische Distanz abwechseln und dadurch die Reflexion über das eigene Sehen möglich machen.

Katharina Ammann, Gastkuratorin

 



Die Ausstellung wird unterstützt durch:
Kulturstiftung des Kantons Thurgau
Dr. Heinrich Mezger-Stiftung
BAK-Sitemapping, Bundesamt für Kultur



 
 
 

Kunstraum Kreuzlingen & Tiefparterre

Adresse
Kreuzlingen, Bodanstrasse 7a

Öffnungszeiten
Freitag 15:00 – 20:00 Uhr, Samstag und Sonntag 13:00 – 17:00 Uhr

Wir sind Mitglied von
//OFFOFF - Unabhängige Kunsträume Schweiz
www.offoff.ch

 

Der Kanton Thurgau und die Stadt Kreuzlingen, die Dr. Heinrich Mezger-Stiftung, die Thurgauische Kulturstiftung Ottoberg sowie die Credit Suisse, Kreuzlingen, ermöglichen den Kunstraum Kreuzlingen finanziell.