Peter Aerschmann

Synopse

10. September bis 18. Dezember 2011

Peter Aerschmann, in Fribourg geboren und heute in Bern wohnend, betrachtet seine Videoinstallationen als eine Art Werkzeug, um Bilder und Prozesse der Gegenwart zu analysieren. „Ich simuliere am Bildschirm das alltägliche Leben und untersuche damit das komplexe ‚System Welt’“, so Aerschmann, im Jahr 2011 von einem Stipendienaufenthalt in Südafrika zurück gekehrt. Die neuesten Videoarbeiten des mehrfach ausgezeichneten und international renommierten Künstlers reflektieren Eindrücke auch dieser Reise.

Es ist nichts mehr, aber auch nichts weniger als das alltägliche Leben selbst, welches Anschauungs- wie Bildmaterial liefert für sein beständig anwachsendes Archiv an Bildern. Dieser Baukasten ist die Substanz für die virtuelle Bühne, auf welcher Aerschmann neue Bildwelten konstruiert. Ein hochkomplexer Prozess, dem eine große Bandbreite an Aktionen eignet: Die aus ihrem realen Kontext heraus gelösten Figuren und Objekte werden in den virtuellen Raum gestellt – dies, indem sie gesammelt, zerlegt, freigestellt, kategorisiert und abgespeichert werden.

Beim Aufzeigen spezifischer Aspekte des ‚Systems Welt’ mittels seiner sichtbar technisch konstruierten Collagen geht es Peter Aerschmann darum, sein reales Lebensumfeld abzubilden. Freilich sind dabei in seinen Arbeiten die Beschränkungen von Raum und Zeit aufgehoben und haben seine Videos weder eine Erzählstruktur noch einen klar definierten Anfang oder ein Ende. Vielmehr dreht es sich im unendlich laufende Systeme, die immer neue Kompositionen kreieren, um auch nach Tagen und Wochen nicht das exakt gleiche Bild zu zeigen.

Text: Eva Grundl, M.A.