Ray Hegelbach

Synopse – Ray Hegelbach

6. November bis 18. Dezember 2011

Eva Grundl, M.A., hat nach dem Besuch im Atelier des Künstlers folgenden Text verfasst:

„Sie gehören jeder, jedem von uns und uns allen zugleich: Bilder sind Grundvoraussetzungen, Bindeglieder, die Gesellschaften zusammenhalten, deren Kultur Identität und Sinn stiften und prägen. Diesen Bodensatz mit künstlerischen Mitteln – seien es Skulpturen, Zeichnungen oder Malerei – ans Tageslicht zu bringen ist die Aufgabe, der sich Ray Hegelbach verschrieben hat.

Der Preisträger des Adolf-Dietrich-Förderpreises 2011 beackert das Feld der abstrakten Formensprache der Welt der Statistik, er sondiert das Terrain heroischer Bilder beziehungsweise von Portraitbildern mit seiner ganz eigenen Ikonographie. Die sich aufwerfenden Fragen zielen auf die elementaren Bedingungen menschlicher Kommunikation, indem sie das Funktionieren von deren gemeinsamem Zeichenvorrat ins Visier nehmen.

Was sagt uns ein Balkendiagramm in einer der inflationär zur Erklärung der Welt verwendeten Statistik wirklich? Was hat es mit den über die schicken Diagramme und bunten Kuchen hinausgehenden Zeichenaussagen auf sich?

Im thurgauischen Busswil aufgewachsen, hat Hegelbach seinen Zugang zur Welt von Kindesbeinen an ausschließlich über Bilder. Deren dargestellte bedeutende Persönlichkeiten, historische Situationen usw. extrahiert er, zeigt uns seine Zitate, Rudimente der Ursprungsbilder und zwar in je neuem Zusammenhang.

Ray Hegelbach ordnet diese Dinge anders ein und um, entwickelt eigene Strukturen – er fügt der Welt Neues hinzu. Dies geht mit Zumutungen, Verunsicherungen einher, die er sich wie uns abverlangt.“