ALEXANDRA VOGT

Zusammenfassung

23. Mai bis 30. August 2015

Alexandra Vogt präsentiert zwei Arbeiten, die von religiösen Mikrokosmen zeugen. Die verschlossenen Welten dieser beiden religiös motivierten Utopien öffentlich zu präsentieren, ist für die Künstlerin ein Paradoxon, dem sie sich mit sensiblen Einblicken annähert. ›Marienmühle‹ ist ein investigatives Zeitdokument, es gibt Einblicke in die Welt der Marienkinder, einer Allgäuer Sektenbewegung. Nach dem Auszug aus ihrem ehemaligen Hauptquartier hinterließen sie dort ein gut behütetes, marianisches Absurdistan. Vogt seziert dieses »gefallene Himmelreich«, das die apokalyptische Lebens- und Glaubensgemeinschaft einst obsessiv gestaltet hatte. Mit digitaler Technik untersucht sie die Relikte dieser Gemeinschaft und stellt diese in den Zusammenhang originaler Ausstattungsstücke.Die 3D-Videoarbeit ›Arche Mariens‹ wiederum zeigt eine rätselhafte Siedlung im Wald. Die Kamera bewegt sich im Schneetreiben rückwärts über einen hölzernen Weg, der von unzähligen Plastikblumen gesäumt ist. Wir kommen vorbei an einfachen Hütten und Kirchengebäuden. Der surreale Eindruck dieser unwirklichen Bauten im Wald wird durch die veränderte Farbigkeit des in rot und grün getrennten, anaglyphischen 3D-Bildes noch verstärkt